Vier Tage vor ihrem Auftritt beim Audi RockPop-Festival am Freitag hat Stefanie Heinzmann donaukurier.de ein Interview gegeben. donaukurier.de-Mitarbeiter Anton Knoblach sprach mit ihr über ihr Konzert in Ingolstadt, ihre Auftritte mit Tower of Power und Lampenfieber bei Konzerten.
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Welche Musik hörst Du eigentlich privat?
Stefanie Heinzmann: Ich höre eigentlich von A bis Z alles durch. Außer ein paar einzelne Sachen. Ich hör immer was zwischen Soul und Funk, liebe aber auch Alternative Rock.
Apropos Soul und Funk: Du bist ja schon einmal mit der Soul- und Funklegende „Tower of Power“ aufgetreten...
Heinzmann: Schon dreimal!
„....wie kam es eigentlich dazu?“
Heinzmann: Das war Schicksal pur. Da bin ich total dankbar. Jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, bin ich total aufgeregt. Der Schlagzeuger der Band hat auf Youtube ein Video meiner Version des 'Tower of Power'-Songs 'So Much Oil In The Ground', den ich beim Finale gesungen habe, gefunden. Der hat das dann dem Bandchef gezeigt und der hat mich dann einfach angerufen. Ich hab´ erst kein Wort verstanden, weil ich so aufgeregt war. Und zwei Wochen später stand ich dann mit denen auf der Bühne. Das war echt krass.
Die Musiker von 'Tower of Power' sind teilweise dreimal so alt wie Du. Wie kommst Du mit ihnen klar?
Heinzmann: Das sind einfach Legenden. Und das krasse ist: Je krasser so Künstler sind - jetzt hab ich oft 'krass' gesagt, oder? - desto netter sind die. Die sind so lieb – die haben einfach Bock auf Musik, haben einfach Bock, auf Tour zu gehen und das zu tun, was sie seit 40 Jahren machen.
Du singst ja am Freitag mit 'Juli' und 'Ich + Ich' beim Audi RockPop-Festival – bist Du da aufgeregt oder ist das alles schon Routine und Standard?
Heinzmann: Natürlich ist das Standard! Nein, auf keinen Fall. (lacht) Also ich bin eigentlich immer aufgeregt. Ich bin auch froh, dass ich aufgeregt bin. Das steigert meine Konzentration. Es ist schon entspannter geworden. Vor zwei oder drei Jahren war es echt so, dass ich halbe Nervenzusammenbrüche vor einem Konzert hatte und so aufgeregt war, dass ich wirklich fast ohnmächtig geworden bin. Und mittlerweile ist die ganze Atmosphäre total entspannt: Mit den Bands, innerhalb der Band und mit den Veranstaltern. Man kommt da hin und alle sind super entspannt und super nett. Kurz vor dem Konzert kribbelts dann im Bauch und das war´s dann. Da bin ich auch froh, dass sich das ein bisschen eingepegelt hat.
Wie hast Du das geschafft, deine Aufregung so in den Griff zu kriegen?
Heinzmann: Ja ich glaub, das waren einfach die letzten drei Jahre, das braucht einfach Zeit. Man wird einfach besser in dem Job, den man macht. Am Anfang war ich so schlecht darin, Ansagen zu machen. Ich hab´das komplette Konzert mit dem Rücken zum Publikum verbracht und hab´die Band angeguckt, weil ich so aufgeregt war. Und sowas wird dann halt auch besser: Man merkt, dass niemand beißt und keine Flaschen fliegen. Da kann man sich dann auch mal wieder umdrehen. Und mittlerweile ist das total cool, ich fühle mich super wohl auf der Bühne.
Ganz spontan: Weißt du irgendwas über Ingolstadt?
Heinzmann: Ganz spontan? Nein..(lacht) Ist das jetzt schlimm? Tut mir total leid.. Aber dafür lass´ich mich dann gern überraschen!
Wirst Du dir das Konzert am Samstag auch anschauen?
Heinzmann: Soweit ich weiß, sind wir da glaub ich schon weiter gereist. Wir haben nämlich am nächsten Tag gleich wieder ein Konzert.
Apropos: Was machst Du nach einem Konzert – geht Ihr feiern?
Heinzmann: Ich bin allgemein gar keine Partymaus, ich lass das eher chillig angehen. Nach einem Konzert wird dann eigentlich nur mit der Band gechillt, gelabert und entspannt. Die trinken dann ihr Bier und ich meine Cola. Da ist dann alles gut.
Hast Du, was die Musik angeht, Idole?
Heinzmann: Es gibt auf jeden Fall tolle Stimmen! Ein 'so wär ich gern' ist aber immer etwas schwierig, da bin ich schon realistischer. Es gibt aber einfach so Stimmen, die ich einfach klasse finde. Ich finde zum Beispiel John Mayer einen so wahnsinnig tollen Künstler, aber ich glaube, das ist der Freak ever. So sein wie der, will keiner, glaub´ ich zumindest. Oder Stimmen wie Joss Stone, das ist ja einfach das krasseste, das man so hören kann. Die ist schon so eine Art Idol, auf jeden Fall.
Was sind Deine Pläne für die nächsten Jahre?
Heinzmann: Ich würd gern auf Tour bleiben, hätte gern, dass das so weiter geht. Aber es ist natürlich schwierig zu sagen. Im Grunde genommen mache ich mir über meine Zukunft keine Gedanken. Was zum Beispiel 2012 ist, kann mir keiner sagen, das kann auch keiner planen. Man muss immer gucken, wie´s läuft und wie´s weitergeht. Ich hoffe einfach, dass es gut weitergeht.
Was war eigentlich Dein Traumberuf, bevor sich nach Deinem Castingerfolg bei Stefan Raab die Sängerkarriere ergeben hat?
Heinzmann: Das ist bei mir alles Schicksal. Ich wollte immer Tierärztin werden oder im Zoo arbeiten. Ich bin aber gegen alle Tiere allergisch, deswegen ist das schon mal weggefallen. (lacht) Dann wollte ich mal ganz kurz Bestatterin werden, das war mir dann aber doch zu deep. Und dann hab ich mir Buchhaltung ausgesucht, weil ich das eigentlich ganz gerne mag. Aber naja, eigentlich wusste ich es nicht. Und dann hab´ ich das Ding gewonnen (Anm. d. Red.: das Raab-Casting „SSDSDSSWEMUGABRTLAD“) und schon hatte sich die Frage erst mal erledigt. Ich will aber meine Ausbildung unbedingt noch zu Ende machen. Da hab´ ich aber noch ein bisschen Zeit, das beruhigt mich.