Archiv für den Monat: März 2015

"Chance of Rain" Album Kritik

Von Michael Gasser. Berner Zeitung

Stefanie Heinzmann

Stefanie Heinzmann

Mit ihrer vierten Platte schiesst Stefanie Heinzmann übers Ziel hinaus. Bei ihrer Suche nach dem vollkommenen Sound vergisst die Walliser Sängerin, dass weniger bisweilen mehr ist.

Stefanie Heinzmann hat sich für ihr viertes Album, «Chance of Rain», viel vorgenommen. Sie ging eigens in die grosse weite Welt hinaus, um Songs zu schreiben und an diesen zu feilen. In Nashville, Los Angeles, London oder Berlin suchte sie Inspiration und den perfekten Sound. Das Ergebnis klingt denn auch makellos und abgeklärt und hat nur ein Ziel vor Augen: das Erklimmen der Hitparade.

Den Soul und die Motown-Einflüsse hat die Walliserin aus Visp nicht aufgegeben, aber spürbar gedrosselt. Im Fokus steht jetzt Pop, der nirgends aneckt und so stromlinienförmig ist, dass man ihn kaum mehr wahrnimmt. Wäre da nicht die vielschichtige Stimme Heinzmanns, die Platte fände keine weitere Beachtung.

Die Musikerin, die 2007 durch Stefan Raab und seine Castingshow zum Begriff wurde, mag offensichtlich nicht mehr nur als Powerröhre gelten. Entsprechend finden sich auf «Chance of Rain» viel Midtempo und auch Versuche zur Ballade. Das von einem Astronauten in Aktion handelnde «Closer to the Sun» macht mit ein paar knalligen Beats auf sich aufmerksam, kommt jedoch trotzdem nicht vom Fleck. Und «Waterfall» versucht durch Vielstimmigkeit und mit kühler Elektronik einzunehmen, mutet aber wie ein Liedchen an, das für eine Schüleraufführung konzipiert wurde – ausgesprochen harmlos. Nichts ist schlecht, doch kaum etwas überzeugt. Auf «Stranger in This World» vermengt Heinzmann Afrorhythmen mit Singer-Songwriter-Befindlichkeiten, das ist nett. Und «On Fire» verbindet sie Fetziges mit Understatement und lässt damit kurz aufhorchen, immerhin.

Letztlich gelingt es keinem der Stücke, sich richtig festzuhaken. Geschenkt, dass die Künstlerin über etliches Talent verfügt. Doch nun wäre es auch an der Zeit, etwas aus diesem zu machen. Statt durchschnittliche Kompositionen möglichst kunstfertig zu singen, sollte sich Stefanie Heinzmann lieber nach Songs mit Charakter und dem viel zitierten bisschen Dreck umsehen. «Chance of Rain» ist brav und eine Enttäuschung, weil man spürt: Hier wäre mehr dringelegen, viel mehr.

Das Album erscheint morgen, am 27. März 2015. (Universal)

Out now: "In the End"

Stefanie Heinzmann - In the End

Stefanie Heinzmann - In the End

Endlich gibt's wieder was neues von Stefanie Heinzmann! Mit ihrer Single "In The End" gibt die Sängerin einen Vorgeschmack aufs neue Album.

Mit der ersten Single "In The End" und dem dazugehörigen Musikvideo gibt Stefanie Heinzmann einen ersten Vorgeschmack auf das neue Album "Chance Of Rain". Der Song klingt mit seiner modernen Produktion, dem treibenden Beat und der Gänsehautstimme der Soulsängerin sehr international. Wenn man "In The End" hört und sich das Video dazu anschaut, will man sich einfach bewegen, wahrscheinlich nicht zuletzt, weil die Sängerin während des knapp vierminütigen Videos einen regelrechten Marathon auf dem Laufband hinlegt.

Am Ende bricht die 25-Jährige allerdings vor Erschöpfung zusammen. Geht ihr etwa die Luft aus? Im Video vielleicht, aber im wahren Leben keinesfalls. Immerhin will Stefanie Heinzmann mit ihrem nun vierten Album wieder richtig angreifen. ""Chance Of Rain" ist die Erkenntnis, dass alles, auch das Negative, seinen Sinn hat und dass in jedem Hindernis auch neue Chancen stecken.", so die Sängerin. Daher also auch der Albumtitel? "Ein Regenschauer wirkt reinigend und hat auch immer etwas von einem neuen Anfang, wenn sich die Wolken langsam verziehen und sich die ersten Sonnenstrahlen in den Pfützen widerspiegeln."

Das neue Album ist ab dem 27. März als Download und im Handel erhältlich. Die Single "In The End" gibt es aber bereits ab dem 06. März zu kaufen. Vorher wird Stefanie Heinzmann ihren neuen Song aber erst einmal live auf der Bühne des ESC-Vorentscheids am 05. März performen. Dort wird entschieden, wer Deutschland beim diesjährigen Eurovision Song Contest vertreten wird.

Chris von Rohr: "Stefanie, trenn Dich von Deinem Bruder!"

Chris von Rohr

Chris von Rohr: "Stefanie kann sich nicht von ihrem Bruder emanzipieren."

Wenn Krokus kommen ist Feuer unter dem Dach! Bei der Laudatio an die Band von Roger Köppel buhte das Publikum («Ich wäre enttäuscht gewesen, hätte es keine Pfiffe gegeben»). Heute Morgen äusserte sich Krokus-Bassist und -Produzent Chris von Rohr auf Radio Energy dazu: «Da predigen die Kulturheinis immer Toleranz, aber sie können sie nicht mal fünf Minuten die Schnautze halten und den Mann ausreden lassen - unsere Band hat Roger Köppel bewusst als Laudator gewählt, weil er hundert mal mehr Rock n’ Roll im Blut hat als all die, die ihn runterbashen.»

Richtig interessant ist aber die Meinung von Chris von Rohr zu anderen Schweizer Promis. Carlos Leal sei menschlich «ä geile Siechä», die Walliser Musikerin Stefanie Heinzmann habe hingegen ein Problem: «Eine Frau, die sich nicht von ihrem Bruder emanzipieren kann und keine richtigen Hits mehr schreibt... Hey Baby, trenn dich mal von deinem Bruder. Nicht auf der privaten Ebene, das ist ja klar. Aber was da abgeht ist wieder Original-Schweiz.»

Gegenüber Blick.ch erklärt von Rohr, was er damit genau meint: «Sie ist eine super Sängerin, ein grosses Talent, aber dieser neue Song tönt nach Dutzendware und ist nicht das, was sie braucht um nach 4 Jahren voll durchzustarten. Ich hoffe, das Album ist besser. Bei ihr bräuchte es jetzt den bigger Bang» Und: « Ich will ihr nicht böse, aber ich spreche hier nur das aus, was jeder weiss und längst gesagt werden muss: Ihr Bruder steht ihr total im Weg. Sehr schade», sagt der Erfolgsproduzent. «Da läge viel mehr drin!»