Das deutsche Privatfernsehen verliert einen seiner grössten Stars: Der Entertainer Stefan Raab beendet seine TV-Karriere auf Ende Jahr. Raab etablierte die Unterhaltungssendung «TV Total», aber auch zahlreiche weitere Spielshows und Spektakel wie die «Wok WM». Der Kult-Moderator entdeckte viele Talente, darunter Stefanie Heinzmann.
«Ich habe mich entschlossen, zum Ende dieses Jahres meine Fernsehschuhe an den Nagel zu hängen», zitierte sein Haussender ProSieben den 48-Jährigen am Mittwochabend.
«ProSieben hat mir eine mehrjährige Vertragsverlängerung angeboten. Das hat mich sehr geehrt. Dennoch habe ich meine Entscheidung nach reiflicher Überlegung und mit Überzeugung getroffen», hiess es weiter. Raab bedankte sich «für 16 ausserordentliche, tolle und erfolgreiche Jahre».
Als geschickter Fernsehmacher zeigte sich der TV-Produzent aus Köln unter anderem auch mit der Castingshow «Unser Song für Oslo»: Daraus ging 2010 Lena Meyer-Landrut als Siegerin beim Songwettbewerb Eurovision Song Contest hervor. Für den Wettbewerb «SSDSGPS - Stefan sucht den Super-Grand-Prix-Star» hatte er bereits im Jahr 2005 den Grimme-Preis erhalten.
In einem ähnlichen Format mit dem gängigen Titel SSDSDSSWEMUGABRTLAD entdeckte Raab auch Stefanie Heinzmann. Die Walliserin siegte 2008 als erste Schweizerin in einer deutschen Castingshow und schaffte damit den Durchbruch. Im März 2015 erschien ihr viertes Studioalbum.
Raab teilte weiter mit: «Wir beenden die Zusammenarbeit im besten Verhältnis, das man haben kann.» Auch ProSieben-Senderchef Wolfgang Link stellte heraus: «Sollte er jemals einen Rücktritt vom Rücktritt in Erwägung ziehen: Bei ProSieben stehen ihm alle Türen offen.»
Noch im vergangenen Jahr hatte ProSieben eine neue grosse Show mit Raab angekündigt. Zuletzt hatte es Spekulationen über ein Zerwürfnis zwischen dem Entertainer und seinem Haussender sowie über einen möglichen Wechsel zum Konkurrenten RTL gegeben.
Raab, der seine Bildschirmkarriere Anfang der 90er Jahre beim Musiksender Viva begonnen hatte, hatte bei «TV Total» zuletzt mit sinkenden Quoten zu kämpfen.